Sylwa, so sagte man mir, bedeutet auf Altrussisch: Schmelzwasser. Jetzt allerdings friert es erstmal zu. Es war jetzt einige Tage recht kalt und seit vorgestern sind die ersten Angler unterwegs. Ich war gestern auch unterwegs, dabei habe ich diesen Rundumblick gefilmt. Da im Moment noch sehr wenig Schnee liegt, das wird über den Winter sehr viel Schnee werden, sieht man jetzt noch gut, was bei tiefem Schnee zu einer Gefahr werden kann: Das Eis bewegt sich, steigt und sinkt mit dem Wasserspiegel des Flusses. Dabei kommt es zu Rissen, durch die Flusswasser nach oben strömt und das breitet sich auf dem Eis aus. Jetzt friert es sehr schnell, denn es ist noch nicht durch den Schnee geschützt, das kommt dann später.
Ich war in einer Waldorfschule in Perm und habe dort Musik für die ziemlich kleinen Kinder gemacht. Das war ein wunderbares Erlebnis. Wie schön das anzusehen war, daß verschiedene Kinder auf der sehr liebevollen Lehrerin herumkrochen, herumkletterten. So etwas war in der Welt, aus der ich komme, vollkommen unvorstellbar. Da war ein Lehrer eine Respektsperson in traditionellem Sinne. Körperkontakt gab es durchaus mit den Lehrern, dann nämlich, wenn man geprügelt wurde vom Lehrer. Wir hatten einen Turnlehrer, bei dem mussten wir uns der Größe nach aufstellen, ich war der zweitletzte, und dann ging er an allen vorbei und hat jedem eine Ohrfeige gegeben. Das kam oft vor. Die Gründe habe ich vergessen. Wir waren trotzdem sehr frech.
Ich hoffe, daß ich jetzt bald eine Variante von dem neuen DokFilm bekomme, bei der Untertitel geöffnet werden können. Das wäre für eine Verbreitung hilfreich. Ich habe im Vergleich zu den deutschen Medien, Fernsehen und Zeitung keinerlei Gewicht, doch es gibt trotzdem einige Menschen, die gerne ein freundlicheres Bild der Menschen von Russland in ihrer Seele aufnehmen wollen als den bösartigen Dreck dieser moralisch vollkommen verrotteten Monster, welche jetzt gerade für die Meinungsbildung der Deutschen zuständig sind.