11. März 2023
11. März 2023

11. März 2023

Ich habe gestern in dem Städchen Ochansk, wo wir geheiratet und die ganzen Formalitäten gemacht haben, mit meiner Ehefrau ein Konzert gegeben an der dortigen Musikschule. Einfach so zum Spaß und als Geschenk für die Leute. Nachdem es seit einer Woche dauerschneit, hat es nun bei +6° Dauerregen gegeben. Und das kann sich in Deutschland keiner vorstellen, was hier los ist, strassenmäßig.
Ich kam total fertig hier an. Es war ein schönes Konzertmit hohem Energiepegel und die Direktorin umarmte mich extrem oft und begeistert. Nach dem Konzert umringten viele Kinder das Instrumentarium und durften auch viele Instrumente ausprobieren. In der Zwischenzeit ist bei mir daheim der ganze verdammte Schnee vom Dach gerutscht und lag knapp zwei Meter hoch vor der Tür. Drüber krabbeln, einsinken bis zur Brust etc…Wenn ich morgen auf das Plumpsklo gehen will, komme ich nicht zur anderen Tür raus, muss das erst freischaufeln, geschätzt drei LKW voll Schnee liegen auf dem Weg. So habe ich etwas geflucht. Andererseits sehe ich, daß ich mich grob verschätzt habe. Der Schnee kam viel viel weiter als ich es mir dachte. Wenn ich da gestanden hätte mit einer Ladung Brennholz im Arm, hätte ich keinerlei Überlebenschance gehabt, da hätte wohl weder eine FFP2-Maske noch ein Booster etwas genutzt, Das ist so vereist, hart und schwer, daß ich mit dem Spaten alles abstechen muss, das werden Stunden. Scheiße für meine Schulter.
Über Nacht sank die Temperatur wieder auf -12°. Wie ich das jetzt alles wegkriege, mir einen Weg durch das neue Gebirge hacke, das weiß ich noch nicht. Na, das wird schon…..

meine vierte Überquerung der Schnee- und Eismassen habe ich aufgenommen

extrem cooler Typ, mein Nachbar Aleksandr. Der kommt manchmal vorbei, will einen Kaffee und wir quatschen. Er ist 74 Jahre alt, war Elektriker und ist total belesen und weise. Und sarkastisch. Kennt sich aus.

..

Aleksandr: „Weiß Du, wenn es regnet oder schneit, geht man auf den Diwan und legt sich hin“

Nachdem ich heute erstmal durch den sehr harten Schnee von der Dachlawine einen Gang freilegte, zwei Stunden schwere „Arbeit“ habe ich das Holz mit dem Schlitten zum Haus gebracht, wie immer, pro Schlitten 39 Scheite. Es ging super, da es kalt war, die Handschuhe trocken blieben, die Sonne schien bei blauem Himmel und der Schlitten fuhr etwa 50 Meter von allein, fiel leider einige Male um. Ich habe mich dem Schlitten danach nicht mehr in den Weg gestellt – nachdem er mich umfuhr und ich dachte, jetzt zerknackt er mein Bein mit einem Torsionsbruch. Glück gehabt. Doch es tat weh. Tut weh. Eine Sinfonie der Schmerzen. Es waren 1.401 Stücke Holz…Jedes zweimal angefasst, gebückt etc….

alles ineinandergefroren, verklumpt

Diese Seite werde ich erst freischaufeln, wenn alles unten ist, sehet den blauen Himmel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner